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Ich wurde ein Vulpix - Kapitel 1 -

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FireDragon7000's avatar
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Literature Text

Ich wurde ein Vulpix -Kapitel 1-

Original "I became a vulpix" © by :iconanshee-rose:
Übersetzung von :iconfiredragon7000:



"Todeszeitpunkt?"
"20. Mai, 1:08Uhr"

Das war das heutige Datum, oder? Wer waren diese Leute, die da sprachen? Waren da Leute in meinem Zimmer?

Warte, was? Tot? Ich war nicht tot. Was war da los?

Meine Augen waren offen, aber ich nahm alles sehr verschwommen wahr, vor allem die Umgebung. Wurden meine Augen beschädigt? Es schien, als wäre ich nicht in der Lage, sie zu bewegen. Als ich versuchte etwas zu tun, was zeigen würde, dass ich nicht tot war, bemerkte ich, dass ich mich überhaupt nicht bewegen konnte. Es dauerte ein paar Sekunden, bis ich feststellte, das ich tatsächlich nicht atmete.

Tot? Ich war tot? Was war geschehen? Ich bin vor zwei Stunden zu Bett gegangen und ich wachte auf um ... tot zu sein? Wer waren diese Menschen um mich herum? Ärzte und Krankenschwestern? Die Decke war weiß und das wenige, was ich vom Zimmer erkennen konnte sah in etwa wie ein Krankenhaus aus.

Mein Herz schlug nicht mehr, aber wenn es noch schlüge, würde es wohl Rekorde brechen. Ich fühlte mich unglaublich nervös und verängstigt, da ich mich überhaupt nicht bewegen konnte. Dies aber musste ich, um den Ärzten ein Zeichen geben zu können, dass ich aufgewacht und am Leben war. Falls nicht, würde ich letztendlich ersticken und wirklich sterben.

Ich bemerkte, dass ich alle sehr deutlich sprechen hören konnte und allen Gesprächen gleichzeitig folgen konnte. Ich konnte sogar hören, dass ihre Herzen immer noch rasten, vermutlich von den hektischen Versuchen, mich zu retten. Es klang so, als hätten sie damit begonnen, ihre Werkzeuge zusammenzupacken, um den Raum zu reinigen und als hätten sie mich aufgegeben. Ich war nicht tot! Ich war nicht tot!!

Eine der Schwestern legte die Hand über meine Augen, um sie zu schließen. Sie war so groß aus der Nähe ... Weitaus größer, als ich vermutet hätte.

"Huh?", sagte sie, sichtlich überrascht.
"Was ist los?", fragte eine andere.
"Ich kann ihre Augen nicht schließen."
"Lass mal sehen."

Die zweite Schwester brachte eine dieser kleinen Taschenlampen, um meine Augen zu untersuchen und richtete diese auf mich. Ich konnte mich im Glas sehen, bevor sie die Lampe anschaltete. Ich konnte nicht klar sehen, da mich das Licht kurz blendete, aber ich war mir absolut sicher, dass ich eine kurze, mit rot-orangenen Fell bedeckte, niedliche Schnauze und entzückende schwarze Augen sah. War ich das? War ich ein Fuchs?

Plötzlich schnappte ich nach Luft, als mein Herz zufällig wieder anfing zu schlagen. Der Schmerz in meiner Brust war unerträglich, aber nichts im Vergleich zu den Schmerzen, die ich in meinem Bauch spürte, als wäre er gehäutet und mit Salz bedeckt. In dieser Sekunde begann ich zu husten, einige der Ärzte kamen auf mich zugerannt und setzten mir eine Sauerstoffmaske auf, um mir beim atmen zu helfen. Sie riefen einige Worte, die ich nicht verstand. Dann bekam ich eine andere Maske und bevor ich verstand, was los war, verlor ich das Bewusstsein.




Ich wachte langsam aus meiner Narkose auf, aber ich war am Leben. Mein Kopf fühlte sich viel klarer an, aber ich verstand die Situation immer noch nicht im vollen Umfang. War es ein Traum? Bin ich wirklich ein Fuchs geworden? Was ist zwischen der Zeit, wo ich eingeschlafen bin und der Zeit, wo ich tot aufgewacht bin passiert? Als ich meine Augen öffnete, wurde mir klar, dass ich wirklich in einem Krankenhaus war, aber ich sah immer noch verschwommen. Extrem nervös hob ich meine Hand vor meine Augen.

Da war keine Hand. Nur eine braune Pfote. Ich habe versucht eine Faust zu machen und die Finger zu spreizen, um sicherzustellen, dass das wirklich meine Pfote war. Trotz der offensichtlichen Beweise dauerte es etwas, bis ich es glauben konnte. Ich blieb für einige Zeit unbewegt liegen und versuchte meinen Körper zu spüren, während ich immer noch versuchte zu erraten, ob ich träumte. Ich konnte weiches Fell spüren, welches meine Haut berührte - Mein Fell. Ich konnte spüren, dass meine Füße, oder eher meine Hinterpfoten, nur vier Finger hatten, die ich kontrollieren konnte. Je mehr ich wartete, desto stärker spürte ich den neuen Körper und je mehr ich erkannte, dass ich nicht träumte, desto klarer wurde mir, dass das wirklich mein Körper war. Die Pfoten, das Fell, die kleinen Krallen, die ich nur teilweise zurückziehen konnte, die Schnauze, die auf magische Weise aus meinem Blickfeld verschwand, wenn ich sie nicht gezielt ansah, die langen, spitzen Ohren, die ich in alle Richtungen drehen konnte und schließlich die Schwänze.

Es dauerte ein paar Sekunden, um zu begreifen, dass ich nicht nur einen Schwanz hatte, sondern sechs. Ich konnte sie zwar nicht wirklich unabhängig voneinander bewegen, aber ich jeden einzelnen von ihnen getrennt spüren. Einen Schwanz zu haben - oder sechs, was das betrifft - war ein komisches Gefühl, aber ich fand das seltsam angenehm. Ich fand mich wieder, wie ich sie zum Spaß bewegte, was mir half mich in einer Situation zu entspannen, in der man keinesfalls entspannen konnte. Ich war in einem Krankenhaus, verwandelt in einen sechs-schwänzigen Fuchs, war gerade dem Tod entronnen und ich hatte keine Ahnung, was passiert war und wo ich genau war. Was hatte sich verändert? Wussten meine Eltern darüber Bescheid?

Während ich auf meiner rechten Seite lag, zwang ich mich, langsam zu atmen und versuchte mich zu beruhigen, um zu denken. Schließlich konnte ich meinen Kopf bewegen und schaute mich um, um zumindest zu wissen, wo ich war. Das Raum sah aus wie ein typisches Krankenhauszimmer. Mehrere Elektroden klebten auf meiner Brust und führten zu einer dieser Maschinen, die regelmäßig bei jedem Herzschlag piepten. Es steckten Nadeln in meinem vorderen linken Arm, die mit Schläuchen voll mit verschiedenen Flüssigkeiten verbunden waren, um mich zu heilen. Eines davon war wohl ein starkes Schmerzmittel.

Als ich mich an die unermesslichen Schmerzen erinnerte, die ich fühlte, als ich wieder atmen konnte, stand ich auf, so gut ich konnte und stützte mich auf meinen rechten Ellbogen, um meinen Bauch zu sehen. Er war durch einen massiven Verband, der die gesamte untere Hälfte meines Körpers bedeckte ausgeblendet. Der Verband reichte von der Mitte meines Brustkorbes bis zum Anfang des Beckens. Ich hatte keine Ahnung, was unter ihm war, aber ich konnte mir vorstellen, dass das für meinen Tod verantwortlich war, also dachte ich mir, dass es wohl besser wahr nicht zu wissen, was darunter lag.

Ich seufzte. Was sollte ich tun? Das einzige, was ich wusste, war, dass ich jetzt ein schwerverletzter Mutanten Fuchs war. Ich hatte keine Ahnung, wie ich meinen neuen Körper verwenden konnte. Ich wusste nicht, was ich fraß, wie ich fressen oder trinken sollte, oder etwas anderes eben, was ich in meiner neuen Form tun konnte. Obwohl ich die Pflege durch die Menschen für eine gewisse Zeit in Anspruch nehmen konnte, bis ich geheilt war, war ich mir nicht sicher, was mit mir passieren würde. Die Krankenschwestern schienen von meinen sechs Schwänzen nicht schockiert zu sein. Hieß das, dass sechs-schwänzige Füchse in dieser Welt üblich waren? Wenn das der Fall wäre, würde ich vermutlich irgendwann freigelassen und ich konnte mir nicht vorstellen, in der Wildnis zu überleben. Meine Situation sah ziemlich schlecht aus, wenn nicht hoffnungslos.

Ich versuchte so schnell wie möglich zu lernen und konzentrierte mich auf meine neuen Sinne, die ich jetzt verwendete. Meine Sehkraft war sehr schlecht, so wie man es von den Augen eines Fuchs erwartete, aber der Geruchssinn war überwältigend. Ich konnte so viele Dinge riechen. Von den meisten Gerüchen hatte ich keine Ahnung, was sie waren, aber ich konnte sie riechen. Es gab einen sehr starken Geruch, den ich als den Geruch von Blut identifizierte. Obwohl ich die Gerüche unterscheiden konnte, konnte ich sie nicht zuordnen, aber das musste ich schnell lernen. Mein Gehör war auch absurd gut und ich konnte meinen eigenen Herzschlag, sowie ein paar vage Geräusche von hinter der Tür hören, die vermutlich aus dem Rest des Krankenhauses kamen, außerdem gab es einen weiteren regelmäßigen und langsameren Herzschlag in diesem Raum.

Als ich meinen Kopf in Richtung des Geräusches drehte, sah ich ein Mädchen, dass in einer unbequemen Position auf einem Stuhl neben dem Bett schlief. Ihrer Kleidung nach zu beurteilen, war sie aber keine Krankenschwester. Ich fand mich in der Hoffnung wieder, dass ich ihr Haustier war und sie mich hergebracht hat. Obwohl mir die Idee ein Haustier zu sein sehr missfiel, musste ich zugeben, dass das ein viel besseres Schicksal war, wie als wilder Fuchs alleine in irgend einem Wald zu sterben. Sie war außerhalb meiner Reichweite, auch ohne den Käfig, der auf mein Bett gesetzt war, vermutlich, damit ich nicht aus dem Bett fiel oder um mich von einer Flucht abzuhalten. Ich hatte keine andere Wahl, als ruhig liegen zu bleiben und zu warten, bis jemand kam um einen Versuch zu wagen, zu erfahren, was mit mir passiert ist.

Scheinbar bin ich eingeschlafen, denn ich wachte auf, als eine der Krankenschwestern nach mir sehen wollte. Sie trug eine weiße Bluse und den typischen Hut mit einem roten Kreuz darauf. Ihr Haar war rosa gefärbt und hatte zwei seltsame Kreise auf der Seite. Ich musste sofort an Schwester Joy aus den Pokémon Spielen, die ich normalerweise spielte, denken. Wenn das wahr ist mit meinen sechs Schwänzen, konnte dies nur eines bedeuten ...

"Oh, Hallo Vulpix.", sagte sie, als sie bemerkte, dass ich sie anstarrte.

Also bin ich zu einem Vulpix geworden. Nicht nur ein normaler Fuchs - Ein Vulpix! Mein erstes Gefühl nachdem ich das realisierte, war eine intensive Erregung, als ich mich gedanklich gegen andere Pokémon kämpfen sah, mehrere Meter hoch springen und gigantische Flammen werfen, eben wie im Anime. Der Gedanke, dass ich alle diese Kräfte hatte, war extrem spannend, dass ich zeitweise vergaß, wie schlimm meine Situation tatsächlich war.

"Wie fühlst du dich?", fragte die Schwester, während sie den Käfig vorsichtig entfernte, damit sie mich berühren konnte. "Ich bin Schwester Joy, die Leiterin des Krankenhauses Ich werde mich um dich kümmern, bis du dich erholt hast."

Also war sie tatsächlich Schwester Joy, wie in den Spielen und im Anime. Hieß das, dass die Welt, in der ich war, genau diese war? Wenn das die gleiche Welt wie in den Spielen war, war das ein Pokecenter und ich war in einer der Städte, die ich aus den Spielen kannte. Die Schwester redete mit mir, als würde sie erwarten, dass ich antwortete. Was sollte ich tun? Konnten hier die Pokémon die Menschen verstehen, so wie im Anime? Und wenn ich antwortete, könnte ich nur "Vulpix" sagen? Wie sollte ich eigentlich mit einer Schnauze sprechen können? Und in welcher Sprache? Die Krankenschwester sprach Englisch. Was passierte, wenn ich einfach auf Englisch antwortete? Was passiert, wenn ich einen Fehler machte und ich tatsächlich eine menschliche Sprache sprach, oder sollte ich nicht dazu in der Lage sein zu sprechen? Wie würde ich behandelt werden, wenn sie wusste, dass ich mich in ein Vulpix verwandelt habe? Die Geheimnisse um Pokémon würden leicht gelöst werden, wenn ich mit ihnen kommunizieren konnte, solang ich selber eines war. Würde das bedeuten, dass ich nichts anderes als eine Laborratte wäre, bis die Wissenschaftler alle Antworten hatten, die sie wollten? Würde ich als Zirkus Monster ausgestellt werden, der Mensch, der ein Pokémon wurde? Würde ich von anderen Menschen und Pokémon akzeptiert werden? Eine Rückverwandlung schien nicht sehr wahrscheinlich und vermutlich war ich für den Rest meines Lebens in diesem Körper gefangen. Der Gedanke, dass sie die Wahrheit erfahren würden, machte mir Angst. So wie es aussah, waren sie sich der Wahrheit aber nicht bewusst, was gut für mich war. Wussten sie es vielleicht doch und spielten nur ein Spiel mit mir? Nach dem Motto: Wie intelligent würde Vulpix vermutlich sein? Ich beschloss zu schweigen und die Schwester weiterhin anzustarren, denn ich brauchte weitere Informationen, bevor ich eine Entscheidung treffen wollte.

"Zumindest deine Werte sind gut.", kommentierte sie, während sie auf die Piep Maschine schaute und sich scheinbar nicht an meiner mangelnden verbalen Reaktion störte. "Ich glaube, du bist jetzt außer Lebensgefahr, dennoch was mitten in der Nacht für uns. Und für dich auch, nehme ich an."

Sie streckte ihren Arm nach vorne, um mich zu streicheln, aber ich wich der Hand aus, indem ich mich nach hinten schob.

"Shhh", sagte sie, während ihre Hand sich langsam auf mich zu bewegte. "Es gibt nichts zu befürchten. Ich bin hier, um dir zu helfen."

Ihre Hand sah viel zu groß aus, jetzt, wo ich ein Vulpix war. Es fühlte sich etwas beängstigend an, aber gleichzeitig hatte sie einen seltsam freundlichen Duft, den ich nicht beschreiben konnte. Schließlich beschloss ich, ihr zu erlauben, mich zu berühren und sie streichelte mir sanft den Hinterkopf. Es war ein sehr schönes und erholsames Gefühl, vor allem in meinem Angstzustand.

"Hast du noch Schmerzen?", fragte sie anscheinend überrascht. "Kannst du mich hören?"

Ich war mir noch nicht sicher, was ich tun sollte. Es schien, als würde sie eine Antwort erwarten und ich erinnerte mich, dass die Pokémon im Anime nicken konnten um ja oder nein zu sagen, aber das konnte ja nicht der Anime sein. Ich musste das Risiko eingehen, oder die Schwester würde anfangen sich Fragen zu stellen, die gefährlich für mich werden konnten. Ich nickte, dass ich sie hören und verstehen konnte.

"Ah gut!", seufzte sie erleichtert. "Du hast eine Menge Blut verloren. Ich dachte schon, du könntest Hirnschäden haben. Wir müssen das auf jeden Fall prüfen, aber vorerst musst du dich erholen. Du wirst noch eine Weile hierbleiben, fürchte ich."

Sie hörte auf mich zu streicheln, was mich sehr enttäuschte und fuhr fort, meinen Körper an verschiedenen Stellen zu berühren. Ich war mir nicht sicher warum - vermutlich um zu überprüfen, ob meine Muskulatur nach dem Blutverlust noch in Ordnung war. Sie vermied sorgfältig den verbundenen Bauch, wo ich die Wunde vermutete.

"Du bist immer noch sehr angespannt.", bemerkte sie. "Sorry, aber ich kann dir nicht mehr Morphin geben. Du befindest dich bereits nahe an der Maximaldosis. Die Schmerzen musst du ab jetzt ertragen. Hast du Hunger?"

Ich war überhaupt nicht hungrig und die Aussicht auf Nahrung war beängstigend und peinlich. Ich hatte keine Ahnung, wie ich fressen sollte und wenn sie das bemerken würde, würde sie anfangen sich Fragen zu stellen.

"Kannst du aufstehen?"

Ich stand aus meiner Liegeposition auf so gut ich konnte. Stehen auf allen vieren fühlte sich äußerst peinlich an - vor allem, weil ich merkte, dass ich völlig nackt war. Meine Schwänze sanken ab und bedeckten meinen Hintern und meine Ohren folgten jedem neuen Geräusch, das sie hörten. Ich blieb nicht all zu lange in dieser Position, da meine Beine sehr bald müde wurden und ich einfach wieder auf die Seite fiel.

"Das sind sehr gute Nachrichten. Leider wirst du dich in den nächsten Tagen weiterhin sehr schwach fühlen. Du bist kaum von der Operation genesen. Ich weis nicht, wie gut du heilen wirst. Die Zeit wird es zeigen. Zumindest bist du nicht mehr in Lebensgefahr."

Sie streckte einen Arm aus und drückte einen Knopf am Kopfende des Bettes, den ich noch nicht bemerkt hatte. Ich hörte weit weg eine Glocke läuten und bald kam eine Krankenschwester, die nicht diese seltsamen rosa Haare hatten.

"Geben Sie ihr etwas zu fressen und Wasser und jemand, der sie beobachtet, während sie frisst. Bei Bedarf helfen Sie ihr. Sorgen Sie dafür, dass sie Tag und Nacht beobachtet wird. Wenn irgendwelche Journalisten kommen sollten, haben sie meine Erlaubnis sie zu beschimpfen, aber lassen Sie sie nicht in ihre Nähe und beantworten Sie keine der Fragen. Rufen sie die Security, falls die zu aufdringlich werden. Sie werden es mit mir zu tun bekommen, wenn sie etwas darüber erfahren wollen und ich will verdammt sein, wenn ich zulasse, dass die dieses Vulpix stören!"
"Ja, Schwester Joy.", antwortete die andere Schwester höflich.

Die Krankenschwester mit den rosa Haaren drehte sich zu mir und lächelte.

"Du kannst diesen Knopf drücken, wenn du etwas brauchst, aber drücke ihn nicht ohne Grund, sonst musst du bestraft werden. Ich habe noch andere Aufgaben zu erledigen, darum kann ich nicht bei dir bleiben, aber ich werde dich bald wieder besuchen. Du wirst dir dem vielleicht nicht bewusst sein, aber dass du das überlebt hast ist was besonderes."

Überleben, was? Besonders? War ich eine Überlebende einer Katastrophe? Was war geschehen? Warum spielten alle ein Spiel mit mir, damit ich nicht erfuhr, was los war? Warum sollte sich die Presse für meinen Fall interessieren? Konnte irgendjemand meine Fragen beantworten? Gingen sie davon aus, dass ich alles wusste?

Oder wussten sie es? Waren sie sich bewusst, dass ich zuvor ein Mensch war und wollten mich die Journalisten aus diesem Grund besuchen? Warum wollten sie überhaupt ein verwundetes Vulpix sehen? War das der Grund, warum Schwester Joy von mir eine Antwort haben wollte und nicht , weil Pokémon im Schnitt intelligenter waren als Tiere? Kannten sie eigentlich meinen Namen?

Kurz danach kam die andere Schwester mit zwei Näpfen zurück, welche sie neben mich stellte und Schwester Joy verließ den Raum. Die Schwester setzte sich auf den Stuhl, auf dem das Mädchen zuvor geschlafen hatte, aber diese war verschwunden.

"Bist du nicht hungrig?", fragte die Schwester. "Vielleicht hast du ja Durst. Kannst du trinken? Ich hätte eine Nuckelflasche, falls du nicht aus dem Napf trinken kannst."

Ich weigerte mich aus der Flasche zu trinken, verletzt und beschämt, überhaupt auf so eine Idee zu kommen und ich versuchte aus dem Napf zu trinken. Leider konnten mich meine wackeligen Beine nicht unterstützen und ich ließ meine Schnauze immer wieder hinein fallen und verteilte so das meiste Wasser auf dem Boden. Also habe ich schließlich doch beschlossen, die Hilfe der Krankenschwester anzunehmen, denn ich hatte einen unerträglichen Durst. Sie war nett genug, um mich auf ihren Schoß zu setzen und die Flasche in einer angenehmen Höhe für mich zu halten, damit ich trinken konnte, während ich auf der Seite lag. mein Stolz erlitt einen heftigen Schlag, als ich das tat, aber die speziellen Umstände ließen mir keine andere Wahl. Sobald ich voll mit Wasser war, schob ich die Flasche mit einer meiner Vorderpfoten weg und seufzte.

"Hey, das ist nicht so schlecht!", meinte die Schwester, um mich aufzumuntern. "Du wirst wahrscheinlich wieder gesund. Ich hoffe, dass dein Aufenthalt hier keine schlechte Erfahrung für dich wird. Wir werden dir jemanden zum Spielen holen, falls du willst!"

Ich wollte nicht spielen. Jedenfalls hatte ich keine Ahnung, welche Spiele Füchse oder Pokémon überhaupt spielten. Ich wollte nur Erklärungen. Warum war ich ein Vulpix? Warum war ich verletzt? Wer war das Mädchen, was neben dem Bett schlief, als ich aufwachte? Wo war ich? Und vor allem, war ich wirklich in der Welt vom Anime? Wer könnte diese Fragen beantworten, wenn die Menschen nicht wussten, dass ich ein Opfer einer Transformation war?

Ich dachte darüber nach, dass diese Welt nicht die Welt aus dem Anime sein konnte, da die Physik im Anime nahezu unmöglich war. Es war wohl eher eine Art realistischere Version davon, wo Pokémon einen Sinn hatte und ich war darin gefangen, ohne zu wissen warum. Es konnte jedenfalls, aus offensichtlichen Gründen, nicht meine alte Welt sein. Ich hatte keine Ahnung in welcher Welt ich lebte und hatte auch keine Möglichkeit Informationen über sie zu sammeln, da ich in diesem kleinen Raum steckte, gebunden an Maschinen, die meine Gesundheit überprüften, bis ich das Center verlassen durfte, aber dann war es zu spät um etwas zu lernen und ich wäre auf mich alleine gelassen. Obwohl ich bekennender Atheist bin, fand ich mich zu irgend einem Gott beten, der möglicherweise existieren könnte, um mir aus meinem Schlamassel zu helfen. Und ich wusste nicht einmal warum, oder wie ...

Während ich nachdachte, nahm die Schwester die Schüssel mit dem Futter wieder weg, da sie verstand, dass ich nicht fressen wollte. Sie streichelte mich sanft, auch am Hinterkopf, wie Schwester Joy vorher auch. Außerdem sah sie traurig aus.

"Es ist traurig, dass du da durch musst.", sagte sie schließlich und bemerkte, dass ich sie neugierig anstarrte.

Dann begann sie über sich selbst zu sprechen, wahrscheinlich, um zu versuchen, mich zu unterhalten, aber ich hörte nicht zu. War es für Menschen typisch, so mit Pokémon zu sprechen? Inzwischen war klar, dass sie wohl die menschliche Sprache verstehen sollten, aber ich hatte immer noch keine Ahnung, ob ich in der Lage sein sollte, antworten zu können. Ich wusste, dass ich durch Kopfbewegungen zustimmen und ablehnen konnte, was eine Form der Kommunikation war, aber ich wusste nicht, welche Mittel ich noch zum kommunizieren hatte.

"Du hörst nicht zu, oder?", fragte die Schwester leicht verärgert, um in mir Schuldgefühle zu verursachen. "Möchtest du vielleicht schlafen? Es ist gerade mal 20Uhr. Ich dachte nicht, dass du müde sein könntest, vor allem, nachdem du heute schon so viel geschlafen hast."

Das bedeutete, dass der erste Tag noch nicht vorbei war. Es war immer noch der ... 20. Mai, wenn ich mich richtig erinnerte. Warum war es so schwer, sich an dieses Datum zu erinnern? Waren es die Medikamente?

"Da ist jemand, der dich sehen will!", sagte die Schwester aufgeregt.

Sie stand auf und öffnete die Tür, um den Besuch herein zu lassen. Ich hatte keine Ahnung, wie ich es machte, aber ich erkannte sofort den Geruch des Mädchens, das ein paar Stunden zuvor auf dem Stuhl schlief. Eigentlich war ich überrascht, dass sie nach der Operation an meiner Seite bleiben durfte, anscheinend hatte sie mein Leben gerettet. Wurde der Zutritt in den Aufwachraum in der Regel nicht nur den Krankenschwestern gewährt, oder gelegentlichen Besuchern?

"Hey Vulpix.", sagte das Mädchen.

Ich konnte in ihrer Stimme viele Emotionen hören. Offenbar war sie erleichtert, dass ich überlebt habe, aber ich konnte nicht behaupten, dass sie glücklich klang. Sie klang eher so, als habe sie gerade geweint.

"Erinnerst du dich an mich?", fragte sie, während sie sich auf den Stuhl setzte, den die Schwester ihr reichte - den Stuhl, auf dem sie schlief, als ich aus der Narkose aufwachte.

Ich bewegte meinen Kopf langsam von links nach rechts und starrte sie an. Sie war eine sehr hübsche, junge Erwachsene, wahrscheinlich 20 bis 25 Jahre alt. Ihr braunes Haar war eher kurz, wahrscheinlich  auf Schulterhöhe abgeschnitten, war zu einem kleinen Pferdeschwanz hinter den Kopf gebunden. Ihre blauen Augen flackerten leicht. Ich erwartete, dass sie jeden Moment anfing zu weinen.

"Ah.", sagte sie sichtlich enttäuscht. "Ich bin diejenige, die ... dich gefunden hat. Ich habe dich hier her gebracht. Du erinnerst dich nicht daran, was dir passiert ist, oder?"

Ich schüttelte meinen Kopf wieder. Wenn sie sagte, dass sie mich gefunden hat, bedeutete dies in erster Linie, dass ich nicht ihr Haustier sein konnte, was wiederum bedeutete, dass ich ein wildes Vulpix war, was meine Ängste über das Leben in der freien Wildbahn wiederkommen ließ. Das Mädchen begann mich langsam zu streicheln. Ihre Hand hatte für Mädchen untypisch kurze Fingernägel und sie trug weder Schmuck, noch Parfum.

"Sie atmet recht schnell", bemerkte sie. "Ich glaube, ich mache ihr Angst. Ich sollte gehen."

Als sie ihre Hand zurückzog, legte ich eine meiner Vorderpfoten darauf, um ihr zu sagen, dass sie mich nicht verlassen sollte. Sie versuchte die sie wegzuziehen, aber ich drückte die Hand auf das Bett und übte schwach aufgebrachten Druck auf sie aus. Das Mädchen lächelte.

"Das ist keine Überraschung.", sagte die Schwester. "Nach allem, was sie durchgemacht hat, ist es ein Wunder, dass sie noch am Leben ist. Und wahrscheinlich hat sie Schmerzen. Sie sollten bei ihr bleiben, es scheint als möge sie Sie."

Ich hatte ehrlich gesagt keine Ahnung, wer das Mädchen war, aber wenn das, was sie sagte, richtig war, dann hat sie mir das Leben gerettet, in dem sie mich hier ins Krankenhaus - oder sollte ich besser Pokecenter sagen -, nachdem sie mich verwundet und sterbend gefunden hatte. Das mindeste, was ich tun konnte, war ihr meine Dankbarkeit zu zeigen und ihr zu erlauben, mich zu streicheln. Ich wusste, wie sie sich fühlte - Ich war immer aufgeregt, wenn ich streunende Katzen sah und diese sich geweigert haben, sich anfassen zu lassen.

Zumindest dachte ich, dass sie mein Leben gerettet hat. War es so? Wenn sie mich "gefunden" hatte, so wie sie sagte, dann war sicher davon auszugehen, dass mein Körper tatsächlich bewegt wurde, bevor ich verwundet wurde und schließlich starb, was bedeutete, dass das nicht mein Körper war, sondern ich bereits im Besitz des Körpers eines Vulpix. Wie? Und was geschah mit dem ursprünglichen Körperinhaber? Was, wenn sie ... starb und ich irgendwie den Körper, dadurch, dass ich Kontrolle über ihn übernahm, wiederbelebte, was erklären würde, warum ich nicht in der Lage war zu atmen und als klinisch tot betrachtet wurde und dann, wie aus dem nichts, wieder zu atmen? Was, wenn sie es wussten und das Mädchen Zeuge war und das berichtet hat? Dann würde sie wissen, dass ich eigentlich ein Mensch war. So, wie sie auf mich wirkte, hatte ich aber nicht das Gefühl, dass sie mich als Mensch betrachtete. Sie streichelte mich und redete mit mir, als wäre ich ein Kind und keine junge Erwachsene und als wäre ich weniger intelligent, als sie. Wenn sie es gewusst hätte, hätte sie nicht gezögert mich zu streicheln oder hätte mich nicht wie ein ganz normales Vulpix behandelt? Und wenn sie es wusste, dass ich ein Mensch war, dann hätte sie gewusst, dass ich nicht vorhatte zu entkommen, also warum der Käfig?

Da waren zu viele Fragen, die ich nicht beantworten konnte und ich versuchte mein bestes, um sie aus meinem Kopf zu bekommen. Ich brauchte mich um diese Dinge nicht mehr zu kümmern. Ich war ein Vulpix und musste das akzeptieren. Ich konnte zumindest versuchen zu genießen, wie dieses Mädchen mich vorsichtig streichelte und wie ich ihren Arm zwischen meinen Vorderpfoten hielt, aber das Gefühl, gestreichelt zu werden, störte mich. Ich dachte über meinen früheren Wunsch nach, ihr Haustier zu sein. Die Idee, das Haustier eines anderen zu sein, mochte ich nicht wirklich. Als Mensch bereiteten mir Haustiere eine große Freude und ich liebte meine Tiere wirklich, aber jetzt, wo ich ein Vulpix war, wollte ich kein Haustier sein. Es gab eine Menge Leute, die ihre Tiere liebten, aber einige von ihnen - wie meine Eltern - taten das nicht und sahen sie als nichts anderes wie Möbel an. Ich konnte nur vermuten, dass das Mädchen, das mein Leben gerettet hat, netter war als meine Eltern, aber selbst dann klang die Idee, ein Haustier zu sein, nicht wirklich angenehm. Ich wollte nicht an jemanden gebunden sein, ihm zu gehorchen haben und wenig bis gar keine Freiheit haben zu tun, was ich wollte. Was würde ich denn tun? Meine Katzen verbrachten ihre Zeit schlafend und meine Hunde verbrachten ihre Zeit damit alleine in einer Ecke zu liegen und zu hoffen, dass einer von uns aufhören würde, am Computer beschäftigt zu sein, damit wir mit ihnen spielten. Das Leben eines Haustieres schien kein erfülltes Leben zu sein. Immerhin, wenn ich wild bin, hätte ich die Freiheit zu gehen, wohin ich wollte, schlafen, wann ich wollte, essen, wann ich wollte und zu tun, was ich wollte. Aber ich müsste meine Nahrung erjagen, womit ich wahrscheinlich die meiste Zeit meiner Tage verbringen würde, was nach einem immensen Aufwand klang. Am Ende des Tages wusste ich nicht wirklich, was ich wollte, ob sie wusste, dass ich ein Mensch war und ob die Option Haustier nicht doch die beste Möglichkeit für mich war, aber es fühlte sich nach einem viel leichterem Leben an.

Das Mädchen streichelte mich vorsichtig am Hinterkopf und unter meinen Ohren, als ich meinen Gedanken nachging. Als ich meinen Kopf hob, bemerkte ich, dass sie immer noch den traurigen Blick in ihren Augen hatte. Ich konnte nicht ihr Haustier sein, also warum war sie so traurig? Sie sagte implizit, dass wir uns nicht kannten. Liebte sie Pokémon so sehr, oder wurde sie, von dem, was auch immer sie gesehen hat, als sie mich gefunden hatte, so erschüttert? Sorgte sie sich immer noch? War es, weil sie wusste, das ich ein Mensch war?

Ich unterbrach ihre Streicheleinheit mit einem langen Gähnen. Sie stand auf und verstand dass es Zeit zum gehen war. Sie dankte der Schwester, dass sie mich sehen durfte und verließ den Raum. Die Schwester streichelte mich, stülpte den Käfig wieder über mein Bett und sagte, dass sie mich mit der piependen Maschine und einer Kamera beobachten würde, verließ den Raum und schaltete das Licht aus. Während ich in die Leere starrte, legte ich mich hin, so gut ich konnte, aber die meisten Positionen, die ich probierte, waren schmerzhaft, wegen dem, was auch immer sich unter der Bandage befand, die ich trug. Die am wenigsten unangenehme Position war, wenn ich mit geradem Rücken auf der Seite lag, wie ein alter Labrador in seinem hohen Alter schlief.

Ich fühlte mich sehr deprimiert. An gerade mal einem Tag hatte sich mein Leben komplett verändert und eine Wendung genommen, die ich niemals für möglich gehalten hätte. Ich hatte nach wie vor keine Ahnung, was passiert ist, aber ich war mir inzwischen sicher, das ich nicht träumte. Ich habe mich in ein Vulpix verwandelt und wurde schwer verwundet und würde für eine unbekannte Zeit in einem Pokémoncenter stecken. Ich wusste nicht, was mit mir in der Zukunft geschehen würde aber alles, an was ich bei dem Versuch einzuschlafen  denken konnte, war, dass ich, trotz der schrecklichen Situation, in der ich mich befand, erleichtert war, denn anders als ich dachte, als ich aufwachte, war ich am Leben.
Hier die Übersetzung von Teil 1 des Werkes "I became a vulpix" ©by :iconanshee-rose:
Mit freundlicher Genehmigung von MMTOdaril.

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Original: I became a vulpix Chapter 1

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 Sunray hat dieses Kapitel vertont. Das war eine absolute Überraschung!
© 2015 - 2024 FireDragon7000
Comments7
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Kann's kaum erwarten das es weiter geht. Als männliche Person wäre ich wahrscheinlich lieber ein Sheinux,Pikachu, Fukano, Evoli oder eine seiner Weiterentwicklungen gewesen aber ein Vulpix wäre auch geil. Mensch sein ist eh langweilig meine Arbeit hängt mit jetzt schon zum Hals raus. Lieber als Pokemon in der Natur oder als Haustier eines Trainers leben und sich entwickeln und kämpfen können das wär's🤩